Gesundheit



Impfungen

Für neugeborene Kätzchen ist die erste Muttermilch, genannt Kolostralmilch, etwas vom Wichtigsten, da sie lebenswichtige Antikörper gegen Krankheiten enthält. Solange ein kleines Kätzchen nur säugt, ist es über die Muttermilch gut geschützt. Mit ca. 6 Wochen beginnen sie zu fressen und verlieren damit immer mehr diesen Schutz. Es ist deshalb wichtig, ab ca. der 9. Woche die Kätzchen zum ersten Mal gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche zu impfen. Nach drei bis vier weiteren Wochen erfolgt die zweite Grundimmunisierung. Danach folgen jährliche Wiederholungsimpfungen.

Katzenseuche und Katzenschnupfen werden zusammen geimpft und sollten für jede Katze obligatorisch sein. Die Leukose kann gleichzeitig erfolgen. Eine versetzte Impfung bietet dem Jungtiere eine bessere Verarbeitung und belastet das Immunsystem des Jungtieres weniger. Über die FIP-Impfung scheiden sich die Ansichten und wird je länger je mehr nicht mehr empfohlen.

Krankheit1. Grundimmunisierung2. Grundimmunisierung
(3 Wochen nach der 1. Impfung)
Wiederholungs-
impfung
Katzenseuche & Katzenschnupfenmit 9 Wo.mit 12 Wo.jährlich
Leukosemit 12 Wo. in Kombination mit der 2. Seuche/Schnupfen-Impfung
oder einzeln mit 15/16 Wo.
mit 15 Wo.
oder wenn einzeln geimpft mit 18/19 Wo.
bis 3-jährig jährlich, dann nicht mehr
FIP (je nach Bedarf)ab 16 Wo. od. falls Leukose mind. 3 - 4 Wo. warten19 Wo. od. entsprechend 3 Wo. späterjährlich
Tollwut (nur bei Auslandaufenthalt)in der Schweiz zur Zeit nicht obligatorischBei Wohnungshaltung nicht nötig!neu ab 1.7.07
2- od. 3-jährlich, je nach Impfstoff

Idealerweise wird die Katze 1-2 Wochen vor der Impfung, speziell vor der Grundimmunisierung, entwurmt.





Krankheiten

Nachfolgend die häufigsten Katzenkrankheiten mit Angaben zur Ansteckung, Behandlung, Vorbeugung etc.


Katzenschnupfen: Komplex
Ursache:Herpes- od. Calici-Viren
sowie Chlamydien, Mykoplasmen + Bakterien
Ansteckung:Kontakt mit erkrankten Tieren od. deren Besitzer
Inkubationszeit:2 - 14 Tage
Symptome:Appetitlosigkeit, Nasenausfluss, Niesen, tränende Augen, Fieber, Apathie, Husten.
Es drohen Austrocknung und Sekundärinfektionen.
Nachweis:durch Tierarzt anhand der Symptome
Behandlung:durch Tierarzt
Heilung:Möglich, wenn frühzeitige Behandlung bei den ersten Anzeichen erfolgt.
Bei unbehandelten Jungtieren tödlich.
Katze muss sofort und nach Heilung mind. 2 - 3 Monate isoliert werden.
Vorbeugung:Impfung obligatorisch; kein Kontakt zu erkrankten Tieren.


 

Katzenseuche (Panleukopenie):
Ursache:Parvo-Virus
Ansteckung:Kontakt mit erkrankten Tieren (Speichel, Urin + Kot) od. deren Besitzer, auch indirekt (über Schuhe)!
Sehr ansteckend! Virus bis zu 1 Jahr überlebensfähig + resistent gegen viele Desinfektionsmittel!
Inkubationszeit:4 - 10 Tage
Symptome:Fieber, Erbrechen und Durchfall: führen zu Austrocknung, Appetitlosigkeit, Apathie, Schnupfen, Lungenentzündung, Anfälligkeit gegen weitere Erkrankungen
Nachweis:Virusnachweis im Kot
Behandlung:durch Tierarzt
Heilung:bedingt möglich, 80% tödlich.
Katze sofort isolieren. Nach Tod/Abklingen alle Schlafplätze etc. vernichten und desinfizieren und mind. 6 Monate keine neue Katze in Wohnung nehmen.
Vorbeugung:Impfung obligatorisch; kein Kontakt zu erkrankten Tieren.


 

Leukose (FeLV = felines Leukose-Virus):
Ursache:Retro-Viren
Ansteckung:Kontakt mit virustragenden Katzen (Mutterkatze, Kater beim Deckakt) (Speichel, Fellpflege, Futternapf, Kot + Urin).
Virus an Luft nur kurze Zeit überlebensfähig.
Inkubationszeit:Von Ansteckung bis Ausbruch können Jahre vergehen.
Diese Katzen stellen höchste Ansteckungsgefahr dar, da sie Erreger ausscheiden und auf andere übertragen. Stress, Rolligkeit, Mutterschaft etc. fördern das Ausbrechen.
Symptome:Blasse Schleimhäute, Anfälligkeit gegen Infektionen, Appetitlosigkeit
Bildung von Tumorzellen in inneren Organen, Zerstörung der roten Blutkörperchen, Sekundärinfektionen, Wegbereiter für FIP
Nachweis:Bluttest
Behandlung:durch Tierarzt
Bekämpfung der Sekundärinfektionen manchmal Monate bis Jahre möglich.
Katze isoliert halten!
Heilung:KEINE! Tod durch Folgekrankheiten.
Mind. 2 Monate keine neue Katze in Wohnung nehmen.
Vorbeugung:Impfung unbedingt bei Freilauf, Ausstellung, Zucht. Kein Kontakt zu erkrankten Tieren.


 

FIP (=feline infektiöse Peritonitis, Bauchfellentzündung):
Ursache:Virus aus der Gruppe Corona-Viren
Ansteckung:Kontakt mit kranken Katzen, auch indirekt.
Virus bei 0° wochenlang überlebensfähig, bei Raumtemp. einige Tage, über 60° abtötbar.
Inkubationszeit:Von Ansteckung bis Ausbruch können Jahre vergehen.
Diese Katzen stellen höchste Ansteckungsgefahr dar, da sie Erreger ausscheiden und auf andere übertragen. Stress und grosse Katzengruppen fördern das Ausbrechen.
Symptome:mehrere Formen möglich:
Feuchte FIP: Flüssigkeitsansammlung in Bauchhöhle und Brusthöhle, Fieber Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust. Dauer: Tage bis Wochen.
Trockene FIP: Entzündung der inneren Organe, Fieber, Appetitlosigkeit, Husten, Hecheln, schlechter Allgemeinzustand, Apathie. Dauer: schleichend über Monate bis Jahre.
Occulare FIP: Entzündung und grünverfärbung der Augen, schlechter Allgemeinzustand, Fieber, Appetitlosigkeit...
Neurologische FIP: schwankender Gang, schlechter Allgemeinzustand, Fieber, Appetitlosigkeit
Nachweis:Am lebenden Tier nicht 100% sicher möglich.
Bluttest: erhöhter Corona-Titerwert im Blut (Test nur bei Erkrankung aussagekräftig, da auch andere Infektionen den Titerwert vorübergehend erhöhen können!)
Blutbild: gewisse Werte lassen auf eine FIP hindeuten, bei Verdacht unbedingt ein grosses Blutbild mit SAA-Wert + Elektrophorese machen lassen

Punktion der Flüssigkeitsansammlung bei feuchter FIP
Behandlung:Seit 2019 gibt es ein Mittel, mit dem FIP geheilt werden kann. Mehr Infos dazu unter: https://gemeinsamgegenfip.jimdofree.com 

Heilung: Seit 2019 gibt es ein Mittel, mit dem FIP geheilt werden kann. Mehr Infos dazu unter: https://gemeinsamgegenfip.jimdofree.com 
Vorbeugung:Gute und stressfreie Haltung, nicht zu grosse Katzengruppen.
Stress, Umzug und Besitzerwechsel erhöhen des FIP-Risiko während mind. 8 Wo.


 

FIV (=felines Immunschwäche-Virus, Katzen-Aids):
Ursache: Lenti-Virus aus der Gruppe Retro-Viren
Ansteckung:über Blut und Schleimhäute erkrankter Katzen (Bisse bei Revierkämpfen unkastrierter Kater, Nackenbiss beim Deckakt)
Inkubationszeit:längere Zeit, je nach Gesundheitszustand der Katze.
Symptome:Geschwächtes Immunsystem, anfällig auf alle Krankheiten! Appetitlosigkeit, Fieber, Zahnfleisch- und Maulhöhlenentzündungen, chronische Bronchitis und Lungenentzündungen, chronische Darminfektionen.
Nachweis:Bluttest
Behandlung:durch Tierarzt. Bekämpfung der Sekundärinfektionen.
Heilung:KEINE. Tod durch Folgekrankheiten.
Nach Tod alle Schlafplätze etc. vernichten und desinfizieren und 2 - 3 Monate keine neue Katze in Wohnung nehmen.
Vorbeugung:KEINE Impfung möglich! Katze kastrieren, um bei Freilauf Kämpfe zu vermeiden. Kein Kontakt zu erkrankten Tieren.

 

 

Tollwut
Ursache:Tollwut-Virus
Ansteckung:durch Biss von infizierten Tieren
Inkubationszeit:2 - 8 Wochen
Symptome:Virus greift zentrales Nervensystem an. Es kommt zu Aggressivität, Wesensveränderungen, Lähmungserscheinungen und Tod.
Nachweis:Hirnuntersuchung am toten Tier
Behandlung:KEINE. Sofort einschläfern!
Heilung:KEINE.
Vorbeugung:Impfung alle 2 Jahre. Bei Freilauf und Tollwutgebieten.
In der Schweiz momentan nicht erforderlich. Bei Grenzübertritt ins Ausland: jährliche Impfung nötig.


Die obgenannten Krankheiten kommen vor allem bei Katzen mit Freilauf vor und bei Züchtern durch Zukauf von fremden Katzen, auswärtigem Decken, zu grosser Katzenzahl und dadurch bedingtem Gruppenstress.

Bei Katzen mit Freilauf bieten regelmässige Impfungen sowie die Kastration guten Schutz vor den meisten Krankheiten. Kastrierte Kater werden weniger in Kämpfe um Revier oder rollige Kätzinnen verwickelt und kastrierte Kätzinnen werden nicht gedeckt und dabei verletzt. Zudem bleiben kastrierte Tiere näher beim Haus.



Aujeszkysche Krankheit:
Ursache:Herpes
Ansteckung:Aufnahme von infiziertem rohem Schweinefleisch od. Ratten
Inkubationszeit:2 - 9 Tage
Symptome:Zunehmende Appetitlosigkeit und Apathie, Lähmungserscheinungen, Krämpfe, Aggressivität.
Nachweis:nur am toten Tier
Behandlung:KEINE. Nach Sicherstellung der Diagnose sofort einschläfern, um dem Tier stundenlange Todeskämpfe zu ersparen.
Heilung:KEINE. Tod tritt nach Ausbruch innert 1 - 2 Tagen ein.
Vorbeugung:KEINE Schlachtabfälle vom Schwein füttern, Vorsicht mit Schweinefleisch und Schinken


 

Toxoplasmose
Ursache:Einzeller: Toxoplasma gondii
Ansteckung:durch infizierte Nahrung (insbesondere rohes Fleisch)
Vermehrung im Darm, von wo sie den ganzen Körper befallen.
Katze ist Zwischenwirt.
Symptome:leichte Grippesymptome
Nachweis:im Kot
Behandlung:Tierarzt konsultieren.
Medikamente und durch eigene Abwehr, wenn intakt und gesund.
Heilung:JA
Vorbeugung:Katze: kein rohes Fleisch verfüttern
Menschen: vorsicht während Schwangerschaft: Handschuhe bei Katzentoilettenreinigung tragen und gute Hygiene; Katze muss deswegen nicht weggegeben werden!


 

Mikrosporie (Pilz)
Ursache:Infektion durch Pilzsporen
Ansteckung:durch erkrankte Katzen, andere Tiere od. Menschen
Auf Mensch übertragbar!
Inkubationszeit:1 - 4 Wochen
Symptome:Kreisrunde, haarlose Stellen, Schuppen, Juckreiz, offene Wunden durch Lecken und Kratzen
Nachweis:Pilzkultur
Behandlung:durch Tierarzt.
Isolation des erkrankten Tieres. Bekämpfung des Pilzes mit Crèmen, Tinkturen und ev. Scheren. Wochenlange, konsequente Behandlung des Patienten, der Schlaf- und Liegeplätze, Decken sowie eigenen Kleidung!
Heilung:JA, aber lange und aufwendig. Danach Katze noch 2 - 3 Monate isoliert halten.
Mit Pilzmittel behandelte Kätzinnen sollten mindestens 6 Monate lang nicht gedeckt werden, da diese Auswirkungen und Missbildungen auf den Embryo haben können.
Vorbeugung:Keinen Kontakt mit befallenen Tieren und Menschen, ansonsten alles desinfizieren.
Impfung möglich.


 

Parasiten: Zecken / Flöhe / Milben / Herbstgrasmilben / Läuse / Haarlinge
Ursache:Befall durch Ungeziefer
Ansteckung:Bei Freilauf und nach Kontakt mit befallenen Tieren.
Symptome:häufiges Kratzen, Kopfschütteln und Ohrenanlegen (beim Streicheln)
Zecken: dunkle Punkte bis Maiskorngrösse
Flöhe: dunkle Punkte, Flohkot im Fell. Auf weisse Unterlage stellen, durchbrüsten, Flohkot fällt heraus, mit Wasser verfärbt er sich rot
Milben: kleine schwarze od. rötliche Punkte an Kopf und Ohren
Behandlung:umgehend zum Tierarzt
Zecken: können selber mit Zeckenzange vorsichtig herausgezogen werden (aufpassen, dass Kopf nicht hängen bleibt!) + desinfizieren.
Flöhe: mit Puder, Spray, Medikamenten + Shampoonieren mit spez. Mitteln
Milben: Ölen und Bäder mit spez. Mitteln
Läuse/Haarlinge: mit Spray und Bäder mit spez. Mitteln
Heilung:JA, zeitaufwendig. Schlaf- und Liegeplätze sowie Umgebung müssen mitbehandelt werden.
Vorbeugung:Regelmässige Fell- und Ohrenkontrolle und gute Pflege vor allem bei Freilauf!
Zecken- und Flohhalsbänder (Achtung: werden nicht von allen Katzen vertragen!!)
Flöhe: während der Flohsaison von Frühling bis Herbst vorbeugend 1x/Monat mit speziellem Mittel (Program) behandeln.
Achtung: Parasiten sind auf Menschen übertragbar!


 

Band- und Spulwürmer
Ursache:Wurmeier
Ansteckung:Bandwurm: durch infiziertes Futter (roher Fisch, Mäuse, Rätten) od. Parasiten (Flöhe)
Spulwurm: durch andere Katzen, über Mutterkatze + Kot
Symptome:Bandwurm: Abmagerung, Durchfall, ev. Würmer als weisse Reiskörner sichtbar
Spulwurm: aufgetriebener Bauch, trockener Husten, Juckreiz am After, ev. fadenartige Würmer im Kot und Erbrochenem sichtbar.
Behandlung:durch Tierarzt: Kotuntersuchung und entsprechendes Wurmmittel
Heilung:JA
Vorbeugung:Regelmässige Entwurmung!
Bei Freilauf: 1 - 4x/Jahr gegen Spulwürmer und 1 - 2x/Jahr gegen Bandwürmer
Bei Wohnungshaltung: 1 - 2x/Jahr gegen Spulwürmer, Bandwurm nur bei Befall
Entwurmung gegen Spulwürmer idealerweise 1 Wo. vor Impfung, speziell bei Grundimmunisierung.
Auf Menschen übertragbar.


 

Rachitis
Ursache:Falsche Ernährung, einseitige Fleischfütterung, zuviel Leber (max. 1x/Wo.)
Symptome:Knochenverformung, -schwellung, Apathie
Behandlung:durch Tierarzt mit Aufbauspritzen und Medikamenten
Heilung:JA, unter Vorbehalt von bereits vorhandenen Wachstumsschäden
Vorbeugung:Optimales Futter, vor allem in der Wachstumsphase (Kitten-Futter), welches alle benötigten Vitamin- und Mineralstoffe enthält.


 

Gebärmutterentzündung (Pyometra):
Ursache:Entzündung der Gebärmutter bei Dauerrolligkeit (wiederholter Rolligkeit ohne Deckung) und nach wiederholten Hormonbehandlungen (Pille)
Symptome:Ausfluss (wenn schleimig und übelriechend bereits fortgeschritten), Apathie, Fieber, Harndrang, Appetitlosigkeit, übergrosser Durst
Behandlung:durch Tierarzt
mit Antibiotika, wenn fortgeschritten Kastration mit Totaloperation
Heilung:JA
Vorbeugung:Kastration der Kätzinnen, wenn nicht gezüchtet wird!


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